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Heinz Beck - Liebe geht durch den Magen
Copyright Bild: Mauro Fiorese
»Rom ist keine halbe Sache, entweder liebt man die Stadt oder man hasst sie, schlicht weil sie eine chaotische Stadt ist. Ich finde sie immer noch fantastisch, im Frühling gehe ich gern in den Orangengärten auf dem Aventinshügel spazieren, oder in der Villa Adriana. Architektur und Malerei sind meine erste Inspirationsquelle hier in Rom.«
Immer wenn Heinz Beck über die Ewige Stadt spricht, gerät er ins Schwärmen. Es ist eine erwiderte Liebe, denn Rom liegt ihm gleich doppelt zu Füßen. Erstens, weil er seit Jahren von allen bedeutenden Gourmetführern regelmäßig zum besten Koch Roms gekrönt wird, und zweitens, weil sein Restaurant La Pergola sich im neunten Stock des Hotels Rome Cavalieri Astoria befindet, oben auf einem Hügel. Von dort schweift der Blick über die Dächer Roms. Heinz Beck kann auf die Kuppel des Petersdoms zeigen, das Kolosseum und den Campo de’ Fiori, wo er einkaufen geht.
Heinz Beck verkörpert die Antwort auf die ewige Frage: Was wäre, wenn das sinnliche, schöne Italien eine deutsche Organisation hätte? Zuverlässig und präzise hat er die innige, tiefe Verbundenheit der Italiener mit dem Essen verstanden und die Pasta zu seinem Zugpferd gemacht. »Pasta ist weiblich, man muss sie mit Aufmerksamkeit behandeln, sie streicheln«, unterstreicht er und fährt fort, »ein Teller Pasta ist etwas Einfaches und doch ein Gericht voller Liebe, das die Freude des Beisammenseins beansprucht, die Freude daran, etwas miteinander zu teilen. Ich liebe es, wenn Italiener fragen, ›hast du gegessen?‹. Denn es ist eine Frage, die bedeutet, ich kümmere mich um dich, ich hab dich gern.«
Der zierliche Koch aus Bayern wollte zunächst nur zwei Jahre in Rom bleiben, »doch nach 20 Jahren bin ich immer noch hier, und ich habe immer noch mein Team, die gleichen ernsthaften Italiener.« Nie fühlte sich Beck in Rom als Tourist: »Wer weiß, warum, vielleicht weil ich aus Bayern bin«, sagt er lachend, »oder weil meine geliebte Frau eine
Sizilianerin ist.«
Aufgezeichnet von Marina Collaci
Aus unserem SympathieMagazin »Italien verstehen«
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