Editorial "Kuba verstehen"
Auf der einen Seite Urlaubsparadies, auf der anderen Seite eine der letzten sozialistischen Bastionen der Erde. Kuba fasziniert und polarisiert – eine Insel, die als Spielball der Großmächte durch eine Revolution auf die Weltbühne der Geschichte katapultiert wurde. Der Zusammenbruch des Ostblocks, der Verlust wichtiger Exportmärkte, die Embargopolitik der USA – all das hat Kuba in den letzten 20 Jahren schwer gebeutelt. Der Rücktritt Fidel Castros und die von seinem Bruder Raúl seit 2007 eingeleiteten Reformen zeigen, dass Kuba sich bereits ein Stück an die Welt angepasst hat.
Die Reformen zielen vor allem darauf, die Mittelschicht zufriedenzustellen – durch Privilegien wie etwa die Möglichkeit, in Hotels zu logieren, oder die Erlaubnis zum privaten Unternehmertum. Das treibt einen Keil in die Gesellschaft. Wenn ein Kellner im Devisenhotel bei einem Frühstück mehr Trinkgeld erhält als ein Lehrer als Monatsgehalt, kommen Werte ins Wanken, beschreibt Ökonom Bert Hoffmann die Zwickmühle des Reformprozesses. Ob die politischen Zugeständnisse einen wirklichen Demokratisierungsprozess einleiten, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber, dass die neue Mittelschicht kritischer denken und Freiräume einfordern wird. Eine der größten Herausforderungen, schreibt der kubanische Soziologe Heraldo Dilla im Schlussartikel, wird die Normalisierung der Beziehungen zu den USA sein.
Als Urlauberin oder Urlauber kann man sich der Faszination dieser Insel nicht entziehen – und nicht dem Charme ihrer Menschen. Vorausgesetzt, man nutzt die Chance, sich auf Land und Leute einzulassen – auf ihre Lebensfreude, ihre Musik, ihre Rituale. Dann wird man den ganzen Zauber und Reichtum der Insel entdecken. Mit den Worten des kubanischen Autors und Magazinbotschafters, Amir Valle: »Kuba ist weder die Hölle noch das Paradies.« In diesem Sinne: »Bienvenidos à Cuba!«
Dietlind von Laßberg
Förderer des Magazins
Presseinformation
»Kuba verstehen«
Kommentare
"Kuba verstehen" eröffnet (...) Blicke hinter die Kulissen des Urlaubslandes. Es beschreibt die kubanische Kunst des Überlebens und erklärt, warum ein Schwein ein Mini-Kraftwerk sein kann. Wer Land und Leute kennen lernen möchte, erfährt mehr als in den meisten Reiseführern.
(WÜS)
Mit seinem (...) "Kuba verstehen" hat der Studienkreis wieder gezeigt, wie gut es ist, ein Reiseland aus der Binnensicht zu beschreiben. Kubaner und Kenner gehen auf den täglichen Überlebenskampf ein und animieren zu Streifzügen fernab des Strandlebens von Varadero.
(Sonntagsblatt)
Das Kuba-Heft ist echt so genial, weil es so die Mentalität und die Lebensweise der Kubaner wieder gibt. Wir sind sehr begeistert!
(G.B. aus Stuttgart)
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