Editorial »Dominikanische Republik verstehen«
Sonne, Strand, karibische Lebensfreude – das verbinden viele bei uns mit der »DomRep«, wie die Dominikanische Republik hierzulande oft genannt wird. Weniger bekannt ist, was das Land sonst noch alles bietet: eine quirlige Hauptstadt mit modernen Shoppingcentern, interessanter Gastronomie und einer restaurierten Altstadt, im Landesinneren Berge und Wandermöglichkeiten. »Am liebsten bin ich aber wegen der Menschen hier. So viel Herzlichkeit und Offenheit begegnet einem selten«, meint Sandra Weiss, die Redakteurin des Magazins.
Die Dominikanische Republik zeichnet sich seit 25 Jahren durch ein stabiles Wirtschaftswachstum aus und ist die größte Volkswirtschaft der Karibik. Das Land hat einen großen Schritt in der Armutsbekämpfung gemacht. Mit der Wahl des Sozialdemokraten Luis Abinader zum Präsidenten im Juli 2020 wurden auch Verbesserungen im sozialpolitischen Bereich angestoßen – beispielsweise im Bereich der Mindestlöhne, der Gesundheitsgrundversorgung oder bei der Reform des Sozialhilfesystems.
Natürlich gibt es auch Probleme: Das Bildungssystem ist hierarchisch und konservativ, die Jugendarbeitslosigkeit enorm, Korruption noch immer an der Tagesordnung, die Förderung von Frauen stagniert, und die Nachbarschaft zu Haiti gestaltet sich nach wie vor schwierig. Und zahlreiche Dominikanerinnen und Dominikaner verlassen ihre Heimat, um Arbeit im Ausland zu finden. Doch viele junge Menschen wollen bleiben und haben ambitionierte Träume: mehr Mitspracherecht in der Politik, mehr Toleranz und Rechtssicherheit für andere Lebensformen, bessere Ausbildungsmöglichkeiten für alle. »Wenn ich könnte, würde ich die vielen Kinder von der Straße holen, ihnen etwas Vernünftiges beibringen und Arbeitsplätze schaffen«, wünscht sich die 15-jährige Joseilin Alcantara für ihr Land.
Dietlind von Laßberg
Förderer des Magazins
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