Afrika, Nahost & Arabien

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Tunesien verstehen

  • Magazin Nr.: SY04
  • ISBN: nicht vergeben
  • Erscheinungsjahr: 2008
  • Redaktion: Martina Sabra
4,60

Editorial "Tunesien verstehen"

Unter den nordafrikanischen arabischen Staaten ist Tunesien zwar das kleinste Land, jedoch das wirtschaftlich und sozial am weitesten entwickelte. Ein "Schwellenland", mit dem Ziel, in den Kreis der Industriestaaten aufzusteigen. Bei der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit rangiert Tunesien 2008 bereits auf dem vierten Platz in der arabischen Welt und auf dem 35. Platz weltweit. Es gibt eine breite Mittelschicht, Männer und Frauen sind per Gesetz weitgehend gleichgestellt. Von diesem Tunesien wissen wir erstaunlich wenig - aber auch andere Aspekte sind bei uns kaum bekannt: Das autokratische politische System wird mit seinem Mangel an Demokratie der gesellschaftlichen Realität und der realen Vielfalt des Landes immer weniger gerecht. Große Herausforderungen stehen an beim Kampf gegen die bedrückende Jugendarbeitslosigkeit, beim Umweltschutz. Tunesien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Der Klimawandel verschärft dieses Problem. Trotz allem: Den europäischen Besuchern erscheint Tunesien immer noch fremd und zauberhaft - mit seinen großartigen Landschaften, seinen unterschiedlichen Lebenswelten auf kleinem Raum, seinen arabischen und islamischen Wurzeln. Es lohnt sich, das Land zu entdecken, die Chance zu nutzen, Zeuge von Veränderungen zu werden. Die tunesischen und deutschsprachigen Autorinnen und Autoren dieses Magazins wollen behilflich sein, Land und Leute (be)greifbarer und erfahrbarer zu machen.

Safra Maimouna - gute Reise!

Armin Vielhaber

 

Förderer des Magazins

Presseinformation

Ammerland, 4. Dezember 2008

Nr. 11/2008

Ein arabisches Land, das aus dem Rahmen fällt: Das neue SympathieMagazin "Tunesien verstehen" erklärt warum

"Ich will meine Würde und ich werde mein Glück suchen wo der Schnee fällt/ Ich gehe weg, um meine Mama glücklich zu machen." Wenn Rapper Balti aus dem Tuniser Unterschichtsvorort Sidi Hassine Essijoumi ein Konzert gibt, hält es sein Publikum nicht mehr auf den Plätzen. Balti ist einer von vielen Tunesiern und Tunesierinnen, die im neuen SympathieMagazin "Tunesien verstehen" zu Wort kommen. Der Rebell mit der Baseballkappe lässt sich von Zensurdrohungen nicht einschüchtern und drückt die Gefühle der junger Menschen aus - einer Generation, die inmitten der kulturellen und wirtschaftlichen Globalisierung nach ihrer Identität sucht, hin- und hergerissen zwischen der Liebe zur mediterran geprägten tunesischen Heimat, der arabisch-islamischen Kultur und der Sehnsucht nach Europa. Tunesiens Sprache ist arabisch und doch fällt das kleine Land mit seinen zehn Millionen Einwohnern im Vergleich mit dem Rest der arabischen Region in vieler Hinsicht aus dem Rahmen. Obwohl immer noch eine Projektionsfläche für die Orientsehnsüchte des Westens, hat Tunesien als einziges arabisches Land Frauen und Männer rechtlich nahezu gleich-gestellt. Die Tunesier sind flächendeckend krankenversichert - auch das ist in der arabischen Welt die Ausnahme. Außerdem hat Tunesien es ohne nennenswerte Rohstoffe geschafft, sich wirtschaftlich eine Spitzenposition in der arabischen Welt zu erarbeiten: Durch die geschickte Nutzung touristischer und landwirtschaftlicher Ressourcen ist Tunesien nach Libyen zum wohlhabendsten Land Afrikas aufgerückt. Fragen, wo die tunesische Gesellschaft zur Zeit steht und was die wirtschaftlichen und politischen Perspektiven sind, werden im Magazin aufgegriffen. Klar wird auch: Das Land bietet mehr als Badeurlaub. Wenn Gina Maeder von ihren Erlebnissen mit Beduinen in der Sahara erzählt oder ein Urlauber berichtet, wie tunesische Ärzte ihm das Leben retteten, dann ahnt man, dass Tunesien z.B. beim Öko-, Wellness- und Medizintourismus noch viel ungenutztes Potenzial hat.


Verantwortlich für den Text: Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V.


 

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